Was schadet dem Autolack am meisten?

Für einen stolzen Fahrzeugbesitzer gibt es sicherlich kaum etwas Schöneres, als wenn das schicke Auto einen sprichwörtlich glänzenden Eindruck macht.

Doch kann man keine eigene Garage sein Eigen nennen, dann sind häufig bereits ein paar Nächte im Freien ausreichend, um dem Lack jeden Glanz zu rauben. Nicht nur zu rauben, sondern unter Umständen auch zu schaden.

Auf dieser Seite beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Dinge dem Autolack am meisten schaden und was man dagegen tun kann.

Was schadet dem Autolack
Was schadet dem Autolack

Verunreinigungen sofort entfernen

Die erste Devise bei Verschmutzungen durch Pollen, Vogeldreck und Co. lautet, schnell zu handeln. Man sollte sich von dem Gedanken verabschieden, auf den nächsten vermeintlich reinigenden Regen zu warten, denn: Unabhängig davon, um welche Verschmutzung es sich nun handelt, so hinterlassen sowohl Baumharz als auch Vogeldreck früher oder später Schäden an der empfindlichen und hauchdünnen Lackschicht, die in der Regel nur 0,1 bis 0,2 Millimeter beträgt.

Der schlimmste Lackkiller: Vogeldreck

Vogeldreck ist ein wahrer Lackkiller, da der Kot von Spatzen, Tauben und anderen Vögeln aus ätzenden Stoffen besteht. So frisst sich etwa Harnsäure in die feinen Poren des Klarlacks und sorgt dort für nachhaltige Schäden. Insbesondere in den warmen Sommermonaten verstärken Hitze und UV-Strahlung diesen Effekt noch zusätzlich. Als besonders aggressiv gelten Ausscheidungen von Möwen oder Tauben.

Beste Prävention: Tauben-Hotspots als Parkplatz meiden

Was Sie vielleicht noch nicht wussten: Tauben haben bevorzugte Sitzplätze. Entsprechend gilt es, Parkplätze darunter zu meiden. Solche Tauben-Hotspots lassen sich ganz einfach daran erkennen, dass sich bereits auf dem Boden eine Menge Ausscheidungen angesammelt haben.

Was tun gegen Taubendreck auf dem Fahrzeug?

Sollte das Fahrzeug dennoch etwas abbekommen haben, genügt meistens ein feuchtes Tuch zum Abwischen. Unter Umständen ist zuvor noch ein Einweichen des Flecks notwendig. Der Ekelfaktor lässt sich übrigens mit praktischen Einmal-Handschuhen deutlich reduzieren. Sollte das Fahrzeug bereits großflächigere Verschmutzungen aufweisen, fährt man am besten sofort in die Waschstraße und lässt anschließend eine Lackversiegelung auftragen. Allzu lange warten sollte man damit aber nicht, da ansonsten ein dauerhaft stumpfer Schatten auf dem Lack als Andenken zurückbleiben kann.

Honigtau als fieser Schmutzmagnet

Auch bei Honigtau handelt es sich erneut um Ausscheidungen. Mit Honigtau meint man die Exkremente von bestimmten Baumschädlingen, die auf Autos niederregnen. In der Regel ist Honigtau an sich keine Gefahr für den Lack; jedoch können Pollen, Staub und Rußpartikel sehr leicht daran haften bleiben. Diese Masse lässt sich dann im getrockneten Zustand nur noch beschwerlich vom Fahrzeug entfernen. Honigtau ist die Ausscheidung von Blattläusen, die sich besonders gerne auf Linden und Ahornbäumen niederlassen. Um Honigtau auf dem Fahrzeug möglichst zu vermeiden, sollte man sein Fahrzeug also nicht unter diesen beiden Baumarten abstellen.

Honigtau als Schmutzmagnet
Honigtau als Schmutzmagnet

Schnelle Abhilfe gegen Honigtau auf dem Lack

Meistens ist eine Verschmutzung des Fahrzeugs mit Honigtau ziemlich großflächig. Daher empfehlen wir als einfachste Lösung die Fahrt in die nächste Waschstraße. Möchte man den klebrigen Honigtau per Handwäsche vollständig vom Lack lösen, dauert dies deutlich länger und bedeutet einen sehr viel höheren Wasserverbrauch – keine gute Entscheidung also in Sachen Umweltschutz.

Baumharz als Klebefalle

Nicht nur Parkplätze unter Ahornbäumen und Linden sollte man als Abstellort für sein Fahrzeug meiden, sondern auch bei Nadelbäumen gilt es auf der Hut zu sein, denn Nadelbäume harzen extrem. Wenn das Baumharz erst einmal eingetrocknet ist, lässt es sich nur sehr mühsam wieder entfernen.

Rasierschaum und Öle als Mittel gegen Baumharz

Kann man auf Baumharz auf dem Fahrzeug schnell reagieren, genügt häufig ein weicher Lappen und etwas heißes Wasser, mit dem sich das Baumharz einweichen und anschließend abwischen lässt.

Baumharz lösen können zusätzlich Rasierschaum oder Speise- oder Babyöl. Mit einem Mikrofasertuch und etwas Spülmittel kann man im Anschluss die Fettreste entfernen.

Handelt es sich um bereits ältere Harzflecken, kann sich der Einsatz von Reinigungsknete lohnen. Aber aufgepasst: Darauf verzichten sollte man bei Speziallackierungen oder schwarzen Autos, da Reinigungsknete in diesen Fällen weitere Schäden am Lack anrichten kann.

Hilft alles nichts, greift man zu speziellen Baumharz-Entfernern aus dem Fachhandel. Spätestens mit diesen lassen sich dann Baumharz, Vogelkot und andere organische Rückstände vergleichsweise einfach vom Lack entfernen.

Baumharz auf dem Autolack
Baumharz auf dem Autolack

Streusalz als Gefahr Nummer 1 im Winter

Wenn Feuchtigkeit und Salz zueinander finden, ist das Ergebnis eine ätzende Eigenschaft, die für viele Bestandteile eines Fahrzeugs Schäden nach sich ziehen kann. Die gute Nachricht: Intakter Autolack ist relativ immun gegen Rückstände von Streusalz. Allerdings gilt dies nicht mehr, wenn das Fahrzeug bereits einen Schaden erlitten hat, beispielsweise durch Hagel oder Steinschlag. Wenn an diesen Stellen Salz eindringt, kann dies zu Rostschäden führen.

Was tun gegen Roststellen am Lack?

Wenn sich Rost bereits am Lack festgesetzt haben sollte, ist die Nutzung eines Rostentferners fürs Auto zu empfehlen. Entweder greift man beispielsweise zu einer verdünnten Phosphorsäure oder verwendet einen Rostumwandler aus dem Baumarkt. Damit lässt sich der Rost in eine Eisenverbindung umwandeln, sodass weitere Erosionen verhindert werden. Allerdings bringt man die behandelte Oberfläche damit nicht wieder zum Glänzen, sondern das Ergebnis ist in der Regel ein dunkelgrauer Fleck. Immerhin kann sich der Rost nun aber nicht mehr weiter ausbreiten, jedoch braucht es anschließend eine neue Lackierung für die betroffene Stelle.

Tipps für einen glänzenden Autolack das ganze Jahr über

Moderne Autolacke sind von Haus aus deutlich weniger empfindlich für widrige Umwelteinflüsse oder Kratzer als dies noch für Lacke aus dem letzten Jahrtausend gegolten hat. Dennoch sollte man darauf achten, dass die Wascheinheit sowohl gründlich als auch zugleich behutsam durchgeführt wird, um dem Lack keinen Schaden zuzufügen.

Behutsame Autolackpflege
Behutsame Autolackpflege

Handwäsche mit einem Haushaltsschwamm vermeiden

Möchte man das Risiko für Kratzer im Lack minimieren, sollte man auf Handwäsche mit einem Schwamm verzichten. Man fährt lieber in eine Waschanlage und nutzt Textillappen. Im Idealfall wählt man eine Vorwäsche, sodass der Schmutz bereits aufgeweicht ist, sobald die Bürsten mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen.

Auto gründlich abtrocknen

Häufig unterschätzt werden Wassertropfen auf dem Lack nach der Fahrt durch die Waschanlage. Solche kleinen Wassertropfen können wie kleine Brenngläser wirken, wenn sich das Fahrzeug in der Sonne befindet. Am besten trocknet man das Fahrzeug nach der Autowäsche daher gründlich mit einem Mikrofaserlappen.

Achtung: Finger weg von aggressiven Reinigern

So robust moderne Lacke heutzutage auch sein mögen, auch sie reagieren irgendwann allergisch, vor allem dann, wenn man zu den falschen Reinigungsmitteln greift. Beim Einsatz von Scheuermilch oder Essigreiniger beispielsweise muss man mit Schäden an der Lackierung rechnen, insbesondere dann, wenn man versucht, verunreinigten Lack mit diesen Reinigern in Kombination mit einem Haushaltsschwamm zu säubern.

Erste Hilfe bei Lackschäden: Besser zu einem Lackstift oder einer Spraydose greifen?

Grundsätzlich hat man die Wahl, zu einem Lackstift oder einer Sprühdose zu greifen, wenn es darum geht, Schäden am Lack selbst zu reparieren. Ob es nun eine Autolackspraydose oder ein Autolackstift sein soll, ist in erster Linie von der Größe des Schadens am Fahrzeug abhängig. Unabhängig davon, ob man sich nun für eine Sprühdose oder einen Lackstift entscheidet, muss der Inhalt auf der Grundlage des Lackcodes des Fahrzeugs angemischt werden. Somit vermeidet man Farbunterschiede am Auto.

Lackschäden mit einem Lackstift entfernen

Das Ausbessern von Lackschäden mit einem Lackstift ist vor allem für kleinere Reparaturen zu empfehlen. Die zu behandelnde Stelle sollte also klein genug sein, damit sich der Schaden mit der Spitze des Lackstiftes bearbeiten lässt. Häufig kommt ein Lackstift bei der Ausbesserung von kleineren Parkschäden, Bordsteinschäden an der Felge oder Kratzern zum Einsatz. Steinschläge lassen sich am besten mit einem Lackstift mit feiner Spitze beheben.

Kleine Lackschäden mit einem Lackstift entfernen
Kleine Lackschäden mit einem Lackstift entfernen

Schäden am Lack mit einer Spraydose beheben

Ist der Reparaturbereich vergleichsweise groß, greift man für die Reparatur eines Lackschadens am besten zur Sprühdose. Autolack aus der Spraydose ist auch für das Überlackieren von Spoilern, Seitenschwellern und Stoßfängern geeignet.

Fazit: Um welche Lackschäden es sich auch handelt: In den meisten Fällen ist es sinnvoll, möglichst sofort darauf zu reagieren. Dies gilt insbesondere für die größten Lackkiller Vogelkot oder Baumharz. Am leichtesten lassen sich entsprechende Verunreinigungen entfernen, wenn man möglichst schnell auf das entstandene Malheur reagiert. Kleinere Verschmutzungen lassen sich häufig mit einfachen Haushaltsmitteln entfernen. Bei größeren Verunreinigungen ist hingegen der Besuch einer Waschanlage sinnvoll.