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Schnellladen von Elektroautos – Utopie oder Realität?

Immer mehr Elektroautos sind auf Deutschlands Straßen zu sehen. Dies ist auch kein Wunder, denn sie versprechen Unabhängigkeit von den stets steigenden Benzinpreisen und überzeugen auch in Sachen Umweltfreundlichkeit. Schließlich liegen die Emissionen, die mit E-Autos verbunden sind, bei nahezu null. Statt mit Sprit speist man ein Elektroauto mit Energie aus der Steckdose. Man muss allerdings eine gewisse Zeitspanne einrechnen, ehe die Akkus des Elektrofahrzeugs wieder geladen sind und man sich auf eine längere Autofahrt begeben kann. Die Technik ist inzwischen aber soweit fortgeschritten, dass auch Möglichkeiten zum Schnellladen der Akkus bestehen. Wie das geht und was man darüber wissen muss, erfahren Sie in diesem Artikel.

Schnellladen von Elektroautos
Schnellladen von Elektroautos

Die aktuelle Situation: Eher mäßig befriedigend

Angaben des Verkehrsministeriums zufolge stehen aktuell lediglich etwa 800 Ladepunkte mit einer Kapazität von mehr als 150 kW zur Verfügung. Dies entspricht rund 2,5 Prozent der öffentlich zugänglichen Ladesäulen in Deutschland insgesamt. Aus der Wirtschaft ist zu hören, dass sich Ladesäulen aktuell noch nicht wirtschaftlich betreiben ließen. Aus diesem Grund sind langfristige Verträge mit Unternehmen in der Planung, mit denen sich Schnellladesäulen nach europaweiter Ausschreibung errichten und betreiben lassen.

Ein mutiger Blick in die Zukunft

Gerade Personen, die mit einem Elektrofahrzeug auf langen Strecken unterwegs sind, sollen in der Zukunft an deutlich mehr Standorten und auf schnellere Weise den Akku des Elektrofahrzeugs laden können. Mithilfe von staatlicher Unterstützung sollen bis zum Jahr 2023 rund 1.000 Schnellladesäulen zusätzlich entstehen, die über eine Leistung von mehr als 150 kW verfügen. Die Grundlagen für diese Entwicklung wurden vom Bundestag bereits mit einem Gesetz gelegt. Verkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU betonte, dass die nächste Schnellladesäule innerhalb weniger Minuten erreichbar sein müsse. Aktuell ist dies für die Vielzahl der Elektrofahrzeug-Besitzer noch eine Utopie.

Was ist das Ziel?

Der Verkehrsminister ist sich sicher, dass vor allem das schnelle Laden mit mehr als 150 kW für eine optimale Reichweite von Elektrofahrzeugen entscheidend sei. Eine benutzerfreundliche und flächendeckende Ladeinfrastruktur sei wichtig, um Menschen zu einem Umstieg auf klimafreundliche Elektrofahrzeuge zu motivieren.

Möglichst schneller Beginn gefordert

Um Reichweitenängste nicht mehr aufkommen zu lassen und auch längere Fahrten problemlos zu ermöglichen, sei der Aufbau entsprechender Schnellladesäulen ein wichtiger Baustein für den Einsatzbereich von Elektrofahrzeugen – so ist es von verschiedenen Autoverbänden zu hören. Die Ausschreibung solle möglichst schnell beginnen, damit sich ein flächendeckendes Netz bis zum Jahr 2023 tatsächlich realisieren lasse.

Laden der Akkus im Elektrofahrzeug
Laden der Akkus im Elektrofahrzeug

Was gilt eigentlich als Schnellladen?

Schnelles Laden der Akkus im Elektrofahrzeug ist für viele Kunden ein wichtiges Kriterium, wenn es um den möglichen Kauf von Elektroautos geht. Dies lässt sich leicht nachvollziehen, denn schließlich möchte man mit dem E-Auto nicht nur in der Stadt unterwegs sein, sondern auch längere Strecken zurücklegen und dabei möglichst keine langen Zwangspausen einlegen, um die Akkus des Elektrofahrzeugs wieder aufzuladen. Schnelles Laden bedeutet eine Ladeleistung von mindestens 22 kW. Inzwischen sind Ladeleistungen bis zu 350 kW möglich. Das schnelle Laden bedeutet aufgrund des hohen Ladestrom allerdings eine besondere Belastung für das Material.

In wenigen Minuten wieder einsatzbereit

Für eine Fahrtstrecke von etwa 100 Kilometern braucht man beim Schnellladen lediglich wenige Minuten. Ein voller Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent in unter 20 Minuten gilt als Zielzeit beim Schnellladen. Dazu braucht es entsprechend leistungsfähige Ladestationen und auch ein optimales Batteriemanagement der Elektrofahrzeuge, um die Belastung für die Akkus so gering wie möglich zu halten.

Was bedeutet Ultraschnellladen?

Komfort bei Elektrofahrzeugen bedeutet, dass nicht jede längere Strecke eine längere Lade-Pause mit sich bringt. Das Laden lohnt sich im Idealfall auch zwischendurch beim Besuch des Supermarktes. Hierfür ist eine neue Technologie auf dem Vormarsch. Hierbei handelt es sich um das Ultraschnellladen. Seit Oktober 2016 werden europaweit entsprechende Ultraschnellladesäulen aufgebaut, die eine Ladeleistung zwischen 150 ist zu 350 kW mit sich bringen. Ein Elektrofahrzeug lässt sich dort für eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern in gerade einmal fünf Minuten aufladen.

Welche Elektrofahrzeuge sind für das Ultraschnellladen geeignet?

Beispielhaft sei an dieser Stelle das Unternehmen Tesla genannt. Deren dritte Ladesäulen Generation ermöglicht bereits heute ein Aufladen mit bis zu 250 kW. Durch automatisch vorgewärmte Akkus lassen sich die Ladezeiten noch weiter verkürzen. Somit ist es bereits heute möglich, das Tesla Modell 3 ultraschnell aufzuladen. Doch auch weitere Hersteller drücken aufs Tempo, wenn es um das Aufladen ihrer Elektrofahrzeuge gibt. Ladeleistungen von 150 bis 350 kW sind heute bereits mit dem Porsche Taycan, dem Ford Mach-E und dem VW ID.3 möglich.

Worauf muss man beim Elektrofahrzeug achten, wenn es um das richtige Laden geht?

Im Idealfall fängt das Schonen der Akkus im Elektrofahrzeug bereits beim Ladevorgang an. Keinen Unterschied macht es dabei, ob man das Fahrzeug nun an einer Wallbox oder an einer Ladesäule mit neuer Energie versorgt. So praktisch und zeitsparend das Schnellladen der Akkus auch sein mag, aktuell sollte dies noch kein Dauerzustand sein, denn das schnelle Aufladen bedeutet ziemlichen Stress für die Akkuzellen.

Worauf achten beim Laden eines Elektrofahrzeugs?
Worauf achten beim Laden eines Elektrofahrzeugs?

Lieber langsam als Turboladen

Wenn man keinen zeitlichen Druck hat, dann bieten sich sogenannte „Schnarchladungen“ für das Aufladen der Akkus an. Hiermit meint man ein langsames Laden mit vergleichsweise geringer Ladeleistung. Ständige schnelle Ladungen bedeuten Stress für die Akkus, da die Zellen stärker beansprucht werden. Zwar bedeutet ein Aufladen der Akkus mit weniger Leistung mehr Wartezeit, trägt aber zu einer längeren Lebenszeit der Zellen bei.

Geschicktes Planen der Ladezyklen

Wenn man die Ladevorgänge bereits im Vorfeld mit einplant, dann bedeuten auch vier Stunden Ladezeit kein Problem. Die Nacht ist dabei häufig der ideale Zeitpunkt, um die Akkus des Fahrzeugs wieder mit neuer Energie zu versorgen. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Akkus weder tiefenentleert noch voll aufgeladen werden. Diese beiden extremen Ladestände bedeuten starke Strapazen für die Zellen und verringern die Lebensdauer der Akkus. Wenn der Akku doch einmal zu 100 Prozent aufgeladen sein sollte, sollte man den Strom möglichst schnell verbrauchen. Dies ist beispielsweise bei einer geplanten Langstreckenfahrt gegeben, wenn man die Reichweite des Elektroautos voll ausschöpfen möchte.

Smarte Wallboxen und Apps helfen beim optimalen Aufladen

Damit es im Alltag zu keinen extremen Ladeständen kommt, werden smarte Apps und Wallboxen angeboten, mit denen sich Ladestand und Ladezeitpunkt festlegen lassen. Man kann dann beispielsweise einstellen, dass das Fahrzeug bis morgens um 7 Uhr, wenn es zur Arbeit losgeht, zu 80 Prozent aufgeladen ist.


Fazit: Zwar ist Schnellladen und sogar Ultraschnellladen von Akkus für Elektrofahrzeuge bereits heute zum Teil möglich, bedeutet jedoch ziemlichen Stress für die Akkuzellen. Nach wie vor schonender ist ein langsames Aufladen. Nichtsdestotrotz ist es natürlich praktisch, wenn man eine längere Strecke zurücklegen muss und die Möglichkeit des Schnellladens unterwegs besteht. Ein flächendeckendes Netz an Schnellladestationen ist in Deutschland aktuell noch nicht vorhanden, soll aber bis zum Jahr 2023 zur Realität werden. Man darf gespannt sein, ob sich dieses ehrgeizige Ziel tatsächlich umsetzen lässt.

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Erwischt 😉

Wir haben doch schon mal 💅 Fingernägel lackiert

Danke. An alle die den Spass mitgemacht haben.