


Ich bin Michael Scharnberg von der Jürs GmbH – Der Collisionsspezialist, und heute nehme ich euch mit auf eine spannende Reise. Es geht um ein Thema, das mir als Tesla-Fan und Freund der E-Mobilität besonders am Herzen liegt: Was passiert eigentlich mit den Akkus von Elektroautos, wenn sie kaputt sind oder ihr Lebensende erreichen? Landen sie wirklich auf dem Sondermüll, wie viele denken? Oder gibt es Hoffnung für eine nachhaltige Zukunft? In einem meiner neuesten Videos habe ich mit Lukas Block gesprochen, Gründer und Geschäftsführer von Battery Damage Service. Und glaubt mir – was er erzählt, hat mich echt beeindruckt.
Warum denken so viele, Akkus wären wie Atommüll?
Immer wieder höre ich es im Bekanntenkreis: „Wenn der Akku vom E-Auto kaputt ist, wird der einfach auf eine riesige Halde geschmissen, die Erde verseucht – wie bei einem Atommülllager.“ Das Bild ist gruselig, oder? Eine gigantische Müllkippe voller alter Akkus, die vor sich hin gammeln. Aber Lukas hat mir klargemacht: „Dem ist ja gar nicht so.“ Dieser Irrglaube kommt oft einfach aus Unwissenheit. Viele haben keine Ahnung, wie viel Potenzial im Recycling steckt – und genau das wollen wir ändern. Denn die Realität sieht ganz anders aus, und sie macht Hoffnung.
Wie funktioniert das Recycling von E-Auto-Akkus?
Lukas und sein Team bei Battery Damage Service haben sich auf die Entsorgung und Verwertung von Lithiumbatterien spezialisiert – egal ob havariert oder einfach am Ende ihrer Lebenszeit. „Mittlerweile kommen wir auf über 90% Recycling-Effizienz“, erzählt er stolz. Das bedeutet: Über 90% der Materialien in einem Akku – wie Nickel, Kobalt oder Lithium – können immer wieder im Kreis geführt werden. Stellt euch das mal vor: Weniger Abbau von neuen Rohstoffen, weil wir das Alte nutzen. Klar, das braucht noch Zeit und große Mengen an Altbatterien, aber der Hebel ist enorm.
Der Prozess? Die Akkus werden auseinandergebaut, die wertvollen Beschichtungen von den Folien geholt und dann mit Partnern entweder durch Hitze oder Chemie aufbereitet. „Wir holen quasi mit Partnern diese Beschichtung runter und geben das dann in Hochtemperatur- oder chemische Prozesse“, erklärt Lukas. Am Ende kommen Rohstoffe heraus, die wieder verkauft werden können. Für mich als Technik-Fan ist das faszinierend – ein Kreislauf, der echt was bewegen kann.
Was kostet die Entsorgung – oder gibt’s sogar Geld dafür?
Eine Frage, die mich selbst beschäftigt hat: Wenn mein Tesla Model S irgendwann seinen Akku abgibt – muss ich dann tief in die Tasche greifen, um ihn loszuwerden? Lukas gibt Entwarnung, aber mit einem kleinen Haken: „Aktuell ist es noch so, dass man für die Entsorgung bezahlen muss.“ Besonders bei modernen Lithium-Eisenphosphat-Batterien wird das wohl auch so bleiben. Aber bei nickelbasierten Akkus (NMC oder NCA) sieht’s anders aus: „Perspektivisch wird man Geld dafür bekommen.“ Das hängt aber von großen Mengen ab – als Privatmensch werde ich wohl erstmal nicht reich damit. Trotzdem finde ich die Entwicklung spannend. Ein Markt, der sich selbst tragen könnte – das ist doch ein starkes Zeichen für die Zukunft der E-Mobilität.
Was passiert bei einem Unfall mit einem E-Fahrzeug?
In unserer Werkstatt bei der Jürs GmbH sehen wir öfter mal Tesla-Modelle oder andere E-Autos nach Unfällen. Da stellt sich die Frage: Wie geht’s mit einem deformierten Akku weiter? Lukas schildert, wie sein Team da ran geht: „Wenn wir die bei uns annehmen, behandeln wir die gesondert, damit wir sie wirklich sobald sie ankommen deaktivieren.“ Das heißt, solche kritisch beschädigten Akkus werden nicht einfach eingelagert, sondern sofort unschädlich gemacht. Und Lagerung? „Batterien lagern wir ausschließlich in Außenlagern“, sagt er. Container sind hier das Zauberwort – sicher, kostengünstig und im Worst-Case begrenzt im Schaden.
Besonders spannend finde ich seine Erzählungen von Bergungseinsätzen: „Stell dir vor, ein Lager brennt ab, und da liegen 50 Tonnen Batterien, halb verbrannt, vielleicht noch dampfend.“ Das ist wie eine Blackbox – jedes Mal eine neue Herausforderung. Für mich als jemand, der täglich an Fahrzeugen schraubt, ist das pure Action!
Kann ich meine alten Handys einfach loswerden?
Apropos Alltag: Was ist mit den alten Akkus, die bei uns rumliegen? Ich hab Lukas gefragt, ob ich ihm einfach meine drei alten Handys schicken kann. Seine Antwort: „Für Gerätebatterien gibt’s offizielle Rücknahmestellen.“ Das sind diese bunten Boxen im Baumarkt oder Wertstoffhof. Noch besser: „Wenn möglich, baue die Batterie aus dem Gerät – sogar noch besser.“ Jedes Geschäft, das Elektrogeräte verkauft, muss die übrigens zurücknehmen. Also, schaut mal in eure Schubladen – da liegt bestimmt was, das recycelt werden könnte. Ein kleiner Schritt für die Erde, der sich lohnt.
Ich finde, das Gespräch mit Lukas zeigt, wie viel Potenzial in der E-Mobilität steckt. Es ist nicht nur Technik, die begeistert – wie mein Tesla, an dem gerade neue Ventile verbaut werden – sondern auch ein System, das nachhaltiger wird. Und genau das treibt mich an: Autos, die nicht nur fahren, sondern auch die Welt ein Stück besser machen.
