Unfall mit einem Tesla Model S: Was tun bei einem Haftpflichtschaden?
Wenn das Telefon klingelt und jemand sagt: „Ich hatte einen Unfall“, ist das ein Satz, den wir als Collisionsspezialisten bei der Jürs GmbH leider zu oft hören. In diesem Fall handelte es sich um ein Tesla Model S, das nach einem Zusammenprall mit einem LKW zu uns gebracht wurde. Der Schaden wurde auf etwa 30.000 Euro taxiert – kein kleiner Betrag, aber dennoch reparabel. Was war passiert? Der Fahrer stand im Stau, als ein LKW das Stauende übersah und versuchte, im letzten Moment auszuweichen. Dabei riss der LKW dem Model S die seitliche Flanke auf: Die Fahrertür, der Kotflügel und die gesamte vordere Achsaufhängung wurden beschädigt. Das Auto war so nicht mehr fahrtauglich und musste abgeschleppt werden.
Rechtsberatung und Gutachter – Warum das wichtig ist
In einem solchen Fall, vor allem bei einem Haftpflichtschaden, rate ich immer dazu, einen externen Gutachter sowie einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen. Wir vermitteln hier auch gern an fachkundige Experten, da es wichtig ist, dass die Wertminderung des Fahrzeugs korrekt ermittelt wird. Besonders bei neueren Fahrzeugen wie im Fall des Tesla ist das entscheidend. Wir arbeiten seit Jahren mit einem eingespielten Team von Gutachtern und Anwälten zusammen – ich nenne das mein „geprüftes Netzwerk“. Der Vorteil ist, dass die Prozesse reibungslos ablaufen, aber natürlich kann der Kunde immer selbst entscheiden, wen er hinzuzieht. Ein Gutachter erstellt das Schadensgutachten, und der Anwalt regelt den Kontakt mit der Versicherung. In den meisten Fällen trägt die gegnerische Versicherung die Kosten dafür, sodass der Kunde hier keine zusätzlichen finanziellen Belastungen zu befürchten hat. Sobald wir die Freigabe der Versicherung erhalten, beginnt der eigentliche Reparaturprozess.
Der Ablauf der Unfallreparatur
Sobald das Tesla Model S bei uns eintrifft, folgen wir einem festgelegten Ablauf. Zuerst sorgen wir dafür, dass das Fahrzeug wieder rollfähig wird, damit es in unserer Werkstatt bewegt und vor allem geladen werden kann. Viele Werkstätten vergessen das – ein E-Auto mit leerem Akku bedeutet nur Probleme, besonders wenn es länger in der Werkstatt verbleibt. Danach werden die Teile bestellt. Manchmal dauert es, wie in diesem Fall, ewig, bis alle Teile da sind. Besonders ärgerlich war es hier, weil wir noch immer auf den Achsschenkel warten, der nicht lieferbar ist. Das war im März – und nun haben wir August. Um den Kunden nicht weiter warten zu lassen, haben wir uns entschieden, einen gebrauchten Achsschenkel einzubauen. Das musste natürlich mit dem Gutachter abgesprochen werden. Der Kunde hat uns grünes Licht gegeben, und wir haben den Reparaturweg angepasst. Ein weiterer Punkt: Wir arbeiten oft mit alternativen Reparaturwegen, wenn Ersatzteile knapp sind, wie es aktuell häufig der Fall ist. Diese Flexibilität schätzen unsere Kunden.
Von der Karosserie zur Lackiererei – Reparaturschritte im Detail
Nach der Schadenaufnahme geht das Fahrzeug auf die Hebebühne. Hier wird es vollständig zerlegt und die beschädigten Teile werden entfernt. Wir arbeiten immer daran, dass Spaltmaße und andere Details wieder exakt passen. Danach wird das Auto in die Lackiererei überstellt, wo es gründlich gereinigt, geschliffen und neu lackiert wird. Diesmal haben wir die Lackierarbeiten leider nicht auf Video festgehalten, aber ich kann euch sagen, dass da wirklich viel Arbeit reinfließt. Nach den Lackierarbeiten wird das Fahrzeug erneut in die Karosserieabteilung gebracht, wo es vollständig zusammengesetzt wird. Alle Teile müssen passen, und natürlich führen wir auch eine Achsvermessung durch. Das ist besonders wichtig, weil das Auto nach einem solchen Unfall wieder perfekt geradeaus fahren muss. Ein Model S zieht schnell nach rechts oder links, wenn auch nur kleinste Ungenauigkeiten in der Achsgeometrie vorliegen. Deshalb haben wir das Fahrzeug mehrere Stunden lang auf der Messbank gehabt, bis es endlich wieder richtig geradeaus lief.
Aufbereitung als Extra: Kundenzufriedenheit steht an erster Stelle
Nachdem ein Auto mehrere Monate bei uns gestanden hat, sieht es oft nicht mehr so frisch aus. Staub und Schmutz setzen sich ab, besonders bei so langen Reparatur- und Standzeiten. Um unseren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten, gibt es bei uns immer ein „Goodie“ – in diesem Fall eine komplette Aufbereitung des Fahrzeugs, inklusive einer Hochglanzversiegelung. Das Auto wurde von innen und außen gereinigt, die Sitze gepflegt, Teppiche gesaugt und sogar shampooniert. Das ist unser Dankeschön an unseren Kunden für seine Geduld und das uns entgegengebrachte Vertrauen.
Fazit: Schadensminderungspflicht und Kundenzufriedenheit
Besonders bei Tesla-Unfällen haben wir es oft mit langen Lieferzeiten für Ersatzteile zu tun. Das erfordert von uns, kreativ zu werden. Deshalb handeln wir immer im Sinne der Schadensminderungspflicht. Diese besagt, dass der Kunde, aber auch die Werkstatt, alles tun muss, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Das gilt auch für die Kosten eines Leihwagens, der bei Tesla oft nicht gerade günstig ist. Letztendlich ist es unser Ziel, dass der Kunde mit einem Lächeln sein Auto zurückbekommt – als ob nichts passiert wäre. Manchmal gibt es sogar einen zusätzlichen Bonus wie eine kostenlose Aufbereitung oder eine andere kleine Überraschung.
Wie findest du das? Hattest du auch schon einmal einen Unfall und wie lief die Reparatur ab? Das interessiert mich. Schreib es mir gern in die Kommentare.
Bis dahin bedanke ich mich für deine Aufmerksamkeit und verbleibe
herzlichst,
dein Michael.