


Ich bin Michael Scharnberg von der Jürs GmbH, heute nehme ich euch mit in unsere Glanzwerk-Nord-Zentrale. Ein Thema, das mir immer wieder unter die Nägel brennt – und das ich auch ständig in Tesla-Foren, auf Facebook oder Instagram sehe: Farbunterschiede nach einer Neulackierung. „Hey Micha, guck dir mal den Farbton an, passt der oder bist du auch der Meinung, dass der nicht stimmt?“ Diese Frage höre ich oft. Und glaubt mir, ich verstehe die Frustration, wenn man sein Auto zurückbekommt und der Lack einfach nicht mit dem Rest harmoniert. Deshalb zeige ich euch heute, wie wir bei der Jürs GmbH den optimalen Farbton finden – vor allem bei so geilen Fahrzeugen wie einem Tesla. Denn Farbtonfindung ist eine kleine Wissenschaft für sich, und genau darum soll’s gehen.
Warum ist die Vorarbeit so entscheidend?
Bevor wir überhaupt ans Lackieren denken, steht die Vorarbeit im Mittelpunkt. „Damit wir den optimalen Farbton überhaupt erreichen, müssen wir den Lack erstmal aufpolieren, damit der wirklich richtig schön glänzt“, sage ich im Video, und das meine ich ernst. Glanz ist nicht nur sexy, sondern auch technisch wichtig. Ein sauberer, polierter Untergrund ist die Basis, um den Farbton exakt zu messen. Wir waschen die Autos meistens vorher, aber manchmal überschlagen sich die Ereignisse – wie bei unserem Model S im Video. Da haben wir einfach eine Stelle gründlich gereinigt und aufpoliert.
Was gehört zur Vorarbeit? Hier ein paar Schritte, die wir machen:
- Reinigen: Schmutz und Staub müssen weg, damit nichts die Messung stört.
- Grobpolitur: Mit Schleifkörnern tragen wir leichte Unebenheiten ab.
- Hochglanzpolitur: Danach verdichten wir die Oberfläche für maximalen Glanz.
Tipp am Rande: „Mikrofasertücher – falls ihr euer Auto gewaschen habt, nehmt die zum Abwischen des Wassers. Aber niemals mit Weichspüler waschen oder in den Trockner stecken, weil dann gehen die Fasern kaputt.“ Einfach aufhängen, trocknen lassen, und ihr könnt sie oft wiederverwenden.
Wie finden wir den perfekten Farbton?
Jetzt wird’s spannend: die Farbtonmessung. Dafür nutzen wir das neueste Messgerät – „das aktuelle, das allerneueste“, wie ich es im Video nenne. Dieses Ding ist ein Gamechanger. „Wir machen fünf Messungen mit dem Gerät“, erklärt unser Profi Daniel, der extra in die Zentrale des Glanzwerk Nord gekommen ist. Das Besondere? Es fotografiert die Oberfläche. „Die Bilder können wir uns dann später am Computer anschauen und dadurch treffen wir den Farbton, der dem Fahrzeug entspricht.“ Ihr könnt sogar bis auf Pigmentebene zoomen – Wahnsinn, oder?
Das Gerät zeigt uns:
- Bilder der Oberfläche: Links die Fotografie des Fahrzeugs, rechts die verfügbaren Farbtonvarianten.
- Vergleichsmöglichkeiten: Wir können drehen, Licht draufgeben und die Pigmente genau checken.
- Empfehlungen: Welcher Grundton (z. B. SG1, SG05) passt am besten?
Manchmal merken wir dabei, dass ein Auto vielleicht schon mal nachlackiert wurde. „Auf der Fotografie ist es tatsächlich ein bisschen gröber – es kann durchaus sein, dass das Fahrzeug mal nachlackiert wurde und die Pigmente sich gröber aufgestellt haben“, sage ich im Video. Aber genau dafür haben wir auch Farbmuster – kleine Blechtafeln, die wir lackieren, um den Ton nochmal live zu prüfen.
Was macht die MoonWalk so besonders?
Sobald wir den Farbton haben, geht’s an die Mischung – und hier kommt die MoonWalk ins Spiel. Diese halbautomatische Mischanlage von NEXA Autocolor ist ein Traum für jeden Lackierer. „Der Computer schmeißt uns jetzt den von uns ermittelten Ton, die Mischfarben raus, die wir brauchen“, erkläre ich. Ihr steckt einfach eine Dosiereinheit rein, und die Maschine mischt auf Hundertstel genau – automatisch!
Warum wir die MoonWalk lieben:
- Präzision: Sie mischt exakt, bis auf’s Tausendstel.
- Effizienz: Der Lackierer kann schon in der Kabine arbeiten, während die Farbe gemischt wird.
- Übersicht: Etiketten werden ausgedruckt, damit nichts durcheinandergerät.
Im Video zeige ich euch den Prozess live: „Wir haben jetzt das Etikett ausgedruckt, damit wir, wenn wir verschiedene Farben gemischt haben, auch nicht durcheinander kommen.“ Dann stellen wir den Becher auf die Waage, und der Bildschirm sagt uns, was rein muss. Bei unserem Model S waren es zehn Mischfarben – und die MoonWalk hat das perfekt hinbekommen.
Kann man Farbunterschiede komplett vermeiden?
Nach der Mischung testen wir den Ton. „Farbtonkarte haben wir jetzt lackiert mit dem gemischten Ton und die halten wir jetzt einmal ran – dafür brauchen wir natürlich eine Tageslichtlampe“, sage ich. Das Ergebnis? „Das sieht fürs Blenden perfekt aus. Auf Stoß würde ich diese Farbe auch nicht lackieren, aber zum Einblenden – da werdet ihr nichts von der Reparatur sehen.“
Beim Blenden lackieren wir die Fläche und lassen den Ton zu den angrenzenden Teilen hin auslaufen – die hintere Tür vom Seitenteil kriegt am Ende nur noch Klarlack. So wird der Übergang unsichtbar. Aber ehrlich: „Es gibt ja nichts Schlimmeres – man liefert ein Auto aus und der Kunde sagt, das ist ein Farbtonunterschied. Das ist ein No-Go, das geht gar nicht.“ Fehler passieren, wo Menschen arbeiten, aber mit unseren Methoden – von der Politur über die Messung bis zur MoonWalk – halten wir das Risiko so klein wie möglich.
Warum Tesla und E-Mobilität mich so begeistern?
Für mich ist jedes Tesla-Projekt etwas Besonderes. Diese Autos sind nicht nur technisch faszinierend, sondern auch eine Leinwand für perfekte Lackierarbeit. „Für solche guten, geilen Fahrzeuge braucht man einfach auch das beste Equipment“, sage ich im Video – und das meine ich auch so. Seit über 41 Jahren arbeiten wir mit NEXA Autocolor zusammen, weil wir nur so gut sind wie das Material, das wir nutzen. Und wenn ich sehe, wie präzise wir den Farbton eines Model S treffen, dann macht mich das einfach stolz – auf unser Team, unsere Technik und unsere Leidenschaft für E-Mobilität.
Ich hoffe, ihr hattet Spaß dabei, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Habt ihr Fragen oder wollt mal ein Foto von eurem Farbton schicken? Ich schaue mir das gerne an und antworte fast immer. Bis zum nächsten Mal – bleibt gesund und genießt eure Fahrzeuge!